Comarch Business Intelligence für das Bankhaus DnB Nord Polska S.A.

Der Kunde

Das polnische Bankinstitut DnB Nord Polska S.A. bietet für Unternehmenskunden individuelle Servicepakete an, darunter verschiedene Optionen für die Abwicklung internationaler Transaktionen. Seit 2002 ist es auf dem polnischen Markt tätig und betreut sowohl große als auch mittlere Unternehmen. Die Aktiva der Bank überstiegen 2006 den Wert von 2 Mrd. PLN (umgerechnet circa 513.590.000 EUR).

Daten & Fakten

Name: DnB Nord Bank Polska

Branche: Bankwesen

Produkte: Finanzdienstleistungen

Hauptsitz: Warschau

Homepage: https://www.dnb.pl/pl/

Das Projekt

DnB Nord Polska S.A. nutzte die einzigartigen Funktionen der Plattform Microsoft SQL Server 2005 – dank einer umfassenden, von Comarch erstellten Business-Intelligence-Lösung, die Controlling, Budgetierung und Berichterstattung ermöglichte. 

Moderne Banken sind sehr gut darin, Transaktionen aufzuzeichnen, Zinsen zu berechnen und geforderte Berichte zu erstellen. Nachholbedarf besteht jedoch noch dabei, Fakten zu interpretieren, Schlussfolgerungen zu ziehen und insbesondere Prozesse entsprechend anzupassen – was weder auf eine Nichtverfügbarkeit geeigneter Tools noch auf fehlenden Willen der Banken zurückzuführen ist. Ursache ist vielmehr eine Kompetenzlücke beim Einsatz der vorhandenen Tools zur Problemlösung. Die seit mehreren Jahren in Polen tätige Bank DnB Nord Polska S.A. stellte sich diesem Problem – mit Erfolg. Das von der Bank implementierte Management-Informationssystem (MIS) basiert auf dem Business-Intelligence-System von Comarch und stellt allen involvierten Parteien gleichzeitig kohärente Daten bereit: von Buchhaltern, Finanz- und Risikoanalysten über Produktmanager bis hin zum Vorstand der Bank und den Eigentümerbanken. Alle diese Benutzer erhalten die Daten aus derselben Quelle; doch deren Umfang und Interpretation wird an die Bedürfnisse der jeweiligen Adressatengruppe angepasst. Zudem stehen für die Datenansicht die drei Perspektiven Ist-Zustand, Ist-Zustand im Vergleich zu Plan/Budget und Prognose zur Auswahl. Die Umsetzung derartiger Änderungen innerhalb eines halben Jahres war möglich, indem das Fachwissen der Controlling-Mitarbeiter bei DnB Nord Polska S.A. mit den Kenntnissen des Fachpersonals von Comarch kombiniert wurde.

Die Ausgangssituation

DnB Nord Polska S.A. nahm 2002 ihre Tätigkeit in Polen auf. Bis Ende April 2006 war die Bank unter der Marke Nord/LB Polska aktiv. Aktuell gehört sie zur DnB-Nord-Gruppe, die von der Norddeutschen Landesbank -Girozentrale- (Nord/LB) und der größten norwegischen Bank – DnB NOR – gegründet wurde. Seit Anfang 2006 bedient die Gruppe Kunden in Ländern der Ostseeregion, d. h. in Polen, Dänemark, Finnland, Lettland, Litauen und Estland. Ihr gehören bspw. Banken an, die zuvor unter der Marke Nord/LB in diesen Ländern tätig waren. Mit Entstehung der Gruppe nahm der Bedarf an Controlling und Reporting zu. Für den Vorstand der DnB Nord Polska S.A. war dies der Anlass, eine umfassende Lösung für diese Zwecke zu implementieren. Die Koordination des Projekts oblag dem insbesondere hierfür eingestellten Leiter des Management-Informationsteams.

Konrad Juszszuk verfügte bei Antritt seiner Tätigkeit für die DnB Nord Polska S.A. bereits über neun Jahre Erfahrung in der Entwicklung und Implementierung von Controlling-Systemen für Banken sowohl in Polen als auch in Westeuropa. „Das Projekt stellte eine ziemliche Herausforderung dar, da wir das gesamte Controlling-Konzept komplett neu entwickeln mussten – vom grundlegenden Gerüst bis hin zu den Details. Aus meiner Sicht war dies jedoch auch ein großer Vorteil des Projekts, denn so konnte ich Geschäftsideen umsetzen, die in vorherigen Projekten bereits gute Ergebnisse erzielt hatten, und eigene Überlegungen berücksichtigen“, erläutert Konrad Juszczuk, Leiter des Management-Informationsteams der Abteilung für strategische Entwicklung und Controlling bei der DnB Nord Polska S.A.

Eine weitere Herausforderung ergab sich aus dem Zeitrahmen des Projekts. Der Bankvorstand hatte für das gesamte Vorhaben – von der Planung bis zur Fertigstellung und Inbetriebnahme – sechs Monate angesetzt. „Angesichts dieser Zeitvorgaben entschieden wir uns, die bereits in der Bank laufende Business-Intelligence-Plattform von Comarch auf Basis von Microsoft SQL Server 2005 zu nutzen, die übrigens beide für die zu erfüllende Aufgabe sehr gut geeignet waren. Außerdem wollte ich mir die Erfahrung eines externen Dienstleisters zu Nutze machen, der die Eigenheiten der Bank bereits kannte und nicht bei Null anfangen musste.
Also wählte ich Comarch – Ich hatte kohärente Prämissen für das Projekt zu liefern und der Partner sollte sie präzise in technische Lösungen übersetzen“, beschreibt Konrad Juszczuk das Vorgehen.

Die Lösung

Das Definieren der Anforderungen nahm einen beträchtlichen Teil der für das Projekt vorgesehenen Zeit in Anspruch. Formell begann das Vorhaben im August 2006, doch die Entwicklungsarbeiten konnten erst im Oktober endgültig aufgenommen werden. Dieser Zeitvorlauf war erforderlich, um das komplexe Konzept für das Management-Informationssystem (MIS) so auszuarbeiten, dass es die unterschiedlichen Informationsbedürfnisse sowie Anforderungen an Detailgrad und Umfang der Datenverarbeitung berücksichtigte, die die verschiedenen Benutzergruppen an das MIS stellten. „Die Buchhalter benötigten eine Lösung, mit der sie Berichte jeglichen Umfangs erstellen konnten, ohne Daten in Kalkulationstabellen bearbeiten zu müssen.
Die Analysten und Manager wiederum brauchten äußerst detaillierte Daten, um die tatsächliche Entwicklung der Situation in einzelnen Märkten bzw. von spezifischen Produkten beurteilen zu können. Zu den Bedürfnissen des Vorstands gehörten Controlling-Elemente und Informationen für die Entscheidungsfindung sowie aggregierte Risikoanalysen. Jede der Eigentümerbanken benötigte Berichte, die zum Teil detaillierter sein mussten als das Analysekonto im Hauptbuch der Bank“, führt Konrad Juszczuk auf. Trotz dieses beachtlichen Umfangs konnte ein kohärentes Konzept für das System erstellt werden. Schlüssel zu dessen Entwicklung war der innovative Einsatz klassischer Funktionen der Business-Intelligence-Plattform.

Der erste Grundsatz, der sich aus den Anforderungen von Vorstand und Eigentümern ergab, war der Transfer des
Hauptbuchs sowie der detaillierten Daten aus allen von der Bank eingesetzten Transaktionssystemen in ein Data
Warehouse. Nach ihrer Standardisierung und ersten Anpassungen waren die Daten in spezifische Datenmodelle zu übertragen, die den verschiedenen Kategorien an Bankprodukten entsprachen. Separate Modelle wurden für Kredite, Einlagen, Kontokorrentkonten, Sicherheiten sowie Kosten angelegt. Die Struktur dieser Modelle im Data Warehouse ist maßgeblich für das gesamte System. „Jedem Fakt im Data Warehouse – Vertrag, Transaktion usw. – wird ein Produktcode zugewiesen. Darüber hinaus wird er mit einem Buchhaltungsschlüssel und einer Risikonummer versehen. Hierdurch lassen sich dieselben Daten aus drei Perspektiven betrachten: Buchhaltung, Analyse und Risiko. Jede Codegruppe wird dabei selbstständig von dem jeweils daran interessierten Personenkreis verwaltet“, erklärt Konrad Juszczuk. Tabellen erlauben die Verwendung zahlreicher unabhängiger Kennzahlen in jeder der drei Dimensionen, was für Flexibilität bei der Interpretation der Informationen sorgt, nachdem sie in die mehrdimensionalen Strukturen übertragen wurden. „Dank der verschiedenen Kennzahlen können wir Durchschnittswerte für unterschiedliche Zeiträume analysieren, ebenso wie Tageswerte und Summenwerte. Dies ist von fundamentaler Bedeutung für die Lesbarkeit der ausgewerteten Daten: So können wir feststellen, ob die Werte einen Trend anzeigen oder auf eine zeitlich begrenzte Abweichung zurückzuführen sind. Für die Entscheidungsfindung ist dieses Wissen elementar“, so Konrad Juszczuk.

Derselbe Mechanismus ermöglicht es der Bank, ihren Eigentümern Analysedaten von wesentlich höherem Detailgrad bereitzustellen, als dies aus dem Hauptbuch möglich wäre. „Die Eigentümer können den Berichten entnehmen, in welcher Höhe Betriebsmittelkredite in einem bestimmten Zeitraum gewährt wurden – aufgeschlüsselt nach Sorte und Typ, mit Angabe von Fälligkeit, zugehörigem Risikoprofil, vertretbarem Konzentrationsrisiko usw. Mit Excel würde die Erstellung solcher Berichte Wochen dauern“, erläutert Konrad Juszczuk. Das BI-Data-Warehouse, das von Comarch für DnB Nord Polska S.A. eingerichtet wurde, bietet eine ganze Reihe von Funktionen, die man bei anderen Systemen dieser Art vergeblich sucht. Eine davon ist die automatische Generierung von Informationen zur Umsetzung bzw. Einhaltung von Plänen und Budgets. „Das Budgetierungssystem muss kein separates System mit eigener Datenbank sein. Das erschwert nur die Arbeit, denn es nutzt ja dieselben Daten wie die Analysesysteme. Mit Comarch Business Intelligence und SQL Server 2005 lassen sich Budgetanalysen im Rahmen eines üblichen Controlling-Prozesses durchführen. In einer zusätzlichen Dimension werden Referenzbudgets gespeichert, was die gesamte Analyse vereinfacht. Auf dieselbe einfache Weise werden auch Prognosen erstellt“, führt Konrad Juszczuk aus.

Ebenfalls erwähnenswert ist das Vorgehen der DnB Nord Polska S.A. bei der Definition ihres Produktverzeichnisses. Entgegen dem üblichen Ansatz von MIS-Architekten wird kein Hierarchiebaum verwendet, sondern eine Liste „atomarer“ Aktionen, aus denen die Bankprodukte zusammengesetzt werden. „Diese Struktur des Produktverzeichnisses bietet uns einmalige Flexibilität. Die Produkte können in ihrem Umfang oder anderen Parametern weiterentwickelt werden, ohne dass dies ihre Analyse beeinflusst. Die Analysten können demnach den Effekt der an einem Produkt vorgenommenen Änderungen vor dem Hintergrund kohärenter historischer Daten betrachten. Der Vorteil ist enorm; Produktdefinitionen werden nicht mehr auf technischer Ebene geändert, sondern auf der mühelos modifizierbaren Ebene der Begriffsinterpretation“, so Konrad Juszczuk. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Implementierung des MIS bei DnB Nord Polska S.A. ist der fachkundig ausgestaltete Prozess der Generierung und Interpretation von Managementinformationen. Damit steht den Managern der Bank ein flexibles Tool für das Vertriebsmanagement zur Verfügung, das es ihnen auch erlaubt, die Kostenverteilung dynamisch zu steuern.

Die Vorteile

Mit der Implementierung des Reporting-Systems gemäß dem beschriebenen Konzept konnte DnB Nord Polska S.A. diverse Vorteile erzielen:

  • Durch die Kombination von buchhalterischer und analytischer Perspektive mit der Risikobewertung
    erhält die Bank einen umfassenden Überblick über ihre aktuellen Aktivitäten und gleichzeitig ein geeignetes Tool, um diese im Einklang mit den strategischen Annahmen anzupassen.
  • Das in der Lösung enthaltene Data Warehouse gilt als primäre „Quelle der Wahrheit“ („Source of Truth“), was dessen flexible Nutzung in der Erstellung komplexerer Analysen und Managementberichte in keinster Weise beeinträchtigt.
  • Das zentrale Produktverzeichnis, das im Rahmen des Projekts angelegt wurde, bietet der Marketing- und Vertriebsabteilung Flexibilität bei der Definition des Produktumfangs und spiegelt alle Änderungen automatisch auf Analyse- und Reporting-Ebene wider.
  • Trotz des hohen Automatisierungsgrads erlaubt das System das Einpflegen manueller Korrekturen im Data Warehouse bis zum fünften Tag des Folgemonats. Damit vereinfacht es die Abrechnungsprozesse der Bank, da zeitaufwendige Monats- oder Quartalsabschlüsse nicht wiederholt werden müssen.
  • Die Eigentümerbanken erhalten Zugang zu Berichten über DnB Nord Polska S.A. im geforderten Umfang, was rein auf Grundlage der Informationen aus dem Hauptbuch nicht möglich wäre.
  • Das System enthält eine Interpretationsebene, unterteilt nach Controlling, Buchhaltung und Risikoanalyse. Die Dimensionen und die Kennzahlen in diesen drei Bereichen können von dem jeweils daran interessierten Personenkreis, d. h. Buchhaltern, Analysten, Produktmanagern usw. unabhängig voneinander und gemäß den jeweiligen Ansprüchen angepasst werden. Somit lassen sich größere Änderungen an der Organisation und dem Angebot der Bank vornehmen (sowie deren Auswirkungen auf die Geschäftsaktivität nachverfolgen), ohne dass die allgemeine Architektur des Systems geändert werden muss.

Durch die Bereitstellung von drei verschiedenen Perspektiven derselben Geschäftsdaten in einem einzigen System ergab sich für die Bank ein weiterer wichtiger Vorteil. „In unserer Lösung werden die Berichte für die Eigentümer direkt aus den Daten erzeugt, die im Data Warehouse gespeichert sind. Das heißt, die Konsistenz der Daten, auf deren Grundlage Managementanalysen erstellt werden, wird von den Buchhaltern sichergestellt. Langfristig gehört dies zu den wichtigsten Errungenschaften der Implementierung“ (Konrad Juszczuk).

Aus Kundensicht

"Spezialisten in der Entwicklung von Analysesystemen haben mir aufmerksam zugehört und mich verstanden. Für mich gehört dieses Verständnis für Nuancen sowie die Bereitschaft, unkonventionelle Ideen in Betracht zu ziehen, zu den größten Vorteilen der Zusammenarbeit mit Comarch."

Konrad Juszczuk, Leiter des Management-Informationsteams der Abteilung für strategische Entwicklung und Controlling bei der Dnb Nord Polska S.A.


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