Die Fertigung und Entwicklung zählen zu den Kernkompetenzen des Unternehmens. Essentiell für die Kunden von Allied Vision Technologies (z.B. Maschinenbauer, Systemhäuser, Großhändler, Universitäten) ist daher die Verwaltung von tief-strukturierten Stücklisten in Comarch ERP Enterprise. Die Stücklisten sind für die Abstimmung der internationalen Fertigung notwendig. Aufgrund der hohen Anzahl an Produktvarianten produziert das Unternehmen nicht auf Lager, sondern auftragsbezogen. Die Informationen aus dem Vertrieb liefern Forecast-Zahlen. Diese werden für die Beschaffung benötigt, um menge- und termingetreu bestellen zu können. Alles fließt im Modul Materialbedarfsplanung (englisch: Material Requirements Planning, abgekürzt MRP) von Comarch ERP Enterprise zusammen, daher ist diese Komponente entscheidend. Die MRP liefert Produktionsvorschläge und Beschaffungsvorschläge. Beides wird intensiv von Allied Vision Technologies genutzt, so Ralf Gundermann.
Besonders hebt der Leiter der Abteilung Business Process Applications die hochautomatisierte Produktion der Alvium-Produktlinie hervor. Diese Linie bildet bereits große Teile aus Industrie 4.0 ab. Die Informationen fließen automatisch zwischen dem ERP und den Maschinen in der Produktion. Für Vertriebsaufträge wird zuvor die aktuelle Kapazität in der Produktion und Beschaffung geprüft. Produktionsaufträge werden automatisch erzeugt, sortiert und an die Maschinen übermittelt. Material wird automatisch per Datenverbindung beim Lieferant beschafft und geliefert. Maschinendaten werden zurückgeschrieben und ermöglichen eine sehr gute Rückverfolgbarkeit. Am Ende des Prozesses steht eine Art Verpackungsdialog, welcher die Mitarbeiter im Versand genau instruiert, welche Kamera in welches Packet gehört – die entsprechenden Labels werden ebenfalls automatisch gedruckt.
Die Tendenz geht bei Allied Vision Technologies weiter Richtung Automatisierung. Eine solche Flexibilisierung der Produktion ist erforderlich, da Änderungen am Produkt oftmals auch zu Änderungen in der Produktion führen. Die Produktion muss daher schnell umstellbar sein. Durch Produktionstechniken wie Industrie 4.0 oder One-Piece-Flow (Fließfertigung mit mitarbeitergebundenem Arbeitsfluss) kann dies gut in die Praxis umgesetzt werden. Auch die Logistikprozesse werden so dynamisch und flexibel wie möglich gestaltet und digital über mobile Endgeräte abgewickelt.