Verstehen und Übersetzen von elektronischen Daten
Wofür gibt es EDI & E-Invoicing Standards und welches Format müssen Sie nutzen?
Wofür gibt es EDI & E-Invoicing Standards und welches Format müssen Sie nutzen?
Um den digitalen Austausch verschiedener Arten von Nachrichten zu ermöglichen, ist es notwendig, eine Schnittstelle zwischen den IT-Systemen zu schaffen, die den Weg für den EDI-Dokumentenaustausch öffnet. Neben der Implementierung der Schnittstelle selbst, die als Verbindungspfad zwischen den Systemen fungiert, ist auch die Konvertierung der EDI Nachrichtenarten in das jeweilige Zielformat von großer Bedeutung. Denn jedes IT-System hat seine eigene Sprache, in der es kommuniziert. Diese Sprachen sind jeweils in spezifischen Formaten definiert. Um einen reibungslosen Datenaustausch zu ermöglichen, ist daher ein Übersetzer erforderlich, der die verschiedenen Sprachen der IT-Systeme versteht. Dieser Übersetzer erstellt spezielle Übersetzungstabellen, auch Mappings oder Translationmaps genannt, um die Formate der Systeme zu konvertieren und eine nahtlose Kommunikation zu gewährleisten.
Um einen reibungslosen Austausch digitaler Daten zu ermöglichen ist es notwendig, gewisse Regeln festzulegen. Zu diesem Zweck werden Standards für den elektronischen Datenaustausch entwickelt, die sich meist auf einen der folgenden Aspekte fokussieren:
Mithilfe eines Datenmodells werden die Inhalte eines Dokuments oder Datensatzes definiert, das heißt es wird festgelegt, welche Elemente vorhanden sein müssen, wie diese kategorisiert werden, welche Werte jeweils eingegeben werden können, etc.
Ein Format legt die Struktur und Darstellung der Daten fest und definiert für den Zweck des Datenaustauschs, wie diese Daten zu interpretieren sind. Bekannte Dateiformate sind zum Beispiel PDF, DOCX und CSV.
Eine Schnittstelle stellt den Übertragungsweg für den Austausch elektronischer Daten von einem IT-System in ein anderes dar. In diesem Zusammenhang wird auch die zu verwendende Verschlüsselungstechnik definiert.
Um die elektronische Datenübertragung zu erleichtern und eine automatische Bearbeitung zu gewährleisten, werden IDs für eine eindeutige Identifizierung bestimmter Faktoren festgelegt. Zum Beispiel wird der Sender / Empfänger an der GLN oder Umsatzsteuer-ID erkannt und Transporteinheiten mittels NVE bzw. SSCC identifiziert.
Damit der elektronische Datenaustausch nachvollziehbar ist, wird auch die Dokumentation standardisiert, zum Beispiel in Bezug auf Formatspezifikationen oder Wirtschaftsprüfungsprozesse.
Allerdings ist es neben der klaren Definition eines Standards auch notwendig, dass diese von den IT-Systemen unterschiedlicher Hersteller unterstützt werden. Damit ein Standard übergreifend genutzt wird, müssen unterschiedliche Interessen in Übereinstimmung gebracht werden. In der Folge resultieren grundsätzlich zwei Arten von Standards:
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Die meistens EDI Standards basieren grundlegend auf bereits existierenden Normen und Datenmodellen, die an die Anforderungen bestimmter Länder, Branchen oder Unternehmen angepasst werden.
Aus gesetzlichen Normen wie zum Beispiel EN 16931 (CEN-Norm) werden technische Spezifikationen wie CIUS (Core Invoice Usage Specification) entwickelt die bestimmte Formate und Datenmodelle wie z.B XML voraussetzen
Die Datenmodelle CORE Invoice und CIUS umzusetzen bedeutet, dass alle erforderlichen Felder und Abhängigkeiten in eine physische Datei eingebettet werden, die auch dem Empfänger ein eindeutiges Verständnis ermöglichen soll.
Bekannte und beliebte Formatstandards, die diese Anforderungen erfüllen, sind:
UBL (Universal Business Language) von OASIS – ein in Europa entwickelter Formatstandard, der auch von PEPPOL genutzt wird
CII (Cross Industry Invoice) von UN/CEFACT (United Nations Centre for Trade Facilitation and Electronic Business) – ein global entwickelter Formatstandard
Beide Standards basieren auf dem XML-Format, das als Datencontainer fungiert und es dem Empfänger ermöglicht, zu erkennen, welcher CIUS zur Erstellung des Dokuments verwendet wurde.
In Deutschland werden zur Umsetzung der Norm EN 16931 und des Datenmodells CIUS die Formate XRechnung und ZUGFeRD verwendet:
Standards werden ständig weiterentwickelt. Das bedeutet, dass immer wieder neue Versionen eines Formatstandards veröffentlicht werden.
Manche Formatstandards werden von Unternehmen an die eigenen Anforderungen angepasst. Es gibt auch Verbände, die Formatstandards für stark spezialisierte Branchen entwickeln.
Sie möchten wissen, welche Formate und Standards für Ihr Unternehmen relevant sind?
Gern betrachten wir Ihre individuelle Situation in einem gemeinsamen Gespräch mit Ihnen und prüfen für Sie, welche Formate Ihre Geschäftspartner nutzen, um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern.
EN 16931 ist eine europäische Norm, die dazu dient, das Austauschformat von Rechnungen länderübergreifend zu vereinheitlichen. Da die Norm vom Europäischen Komitee für Normung (CEN) entwickelt wurde, wird sie umgangssprachlich auch als CEN-Norm bezeichnet.
Über die EN 16931 werden Anforderungen an die wichtigsten Elemente einer elektronischen Rechnung gestellt. Sie ist also ein semantisches Datenmodell zur Definition der Kerninhalte einer E-Rechnung, dem sogenannten CORE.
Dieser CORE kann allerdings auch Datenelemente und Definitionen einschließen, die für bestimmte Anwendungsfälle nicht relevant sind. Auf der anderen Seite gibt es auch Situationen, in denen bestimmte Rechnungselemente unbedingt vorhanden und nicht nur optional sein sollten. Für solche Anpassungen an länder- und branchenspezifischen Anforderungen gibt es CIUS.
CIUS steht für Core Invoice Usage Specification bzw. Kernrechnungs-Nutzerspezifikation. Mithilfe von CIUS wird die Anpassung der Norm EN 16931 definiert und so werden die Kernelemente einer elektronischen Rechnung im Kontext bestimmter Geschäftsprozesse bestimmt. Hier werden also abhängig vom Anwendungsfall bestimmte Felder bzw. Kernelemente verpflichtend gemacht. Außerdem werden in der Regel datenbezogene Einschränkungen für die in diesen Feldern enthaltenen Werte festgelegt. Für einige Länder ist ein CIUS nicht ausreichend; Österreich und Irland haben ihre eigenen CIUS geschaffen, die je nach Verarbeitungskontext verwendet werden können.
PDF-Dokumente sind sogenannte unstrukturierte Dateien. Die Daten sind demnach vom Menschen gut lesbar, allerdings werden sie nur als Bilder oder Text ohne Struktur präsentiert und sind dadurch nicht maschinenlesbar. Die Daten müssen daher von Menschen manuell in die IT-Systeme übertragen und geprüft werden, sofern keine Lösung für das Auslesen der Daten mittels OCR zur Verfügung steht.
Im Sinne des elektronischen Datenaustauschs und damit auch der elektronischen Rechnungsstellung gilt es allerdings, unnötige manuelle Aufgaben und Zwischenschritte zu eliminieren. So können die Effizienz erhöht und menschliche Fehler vermieden werden.
Um Prozesse entlang der Lieferkette zu digitalisieren sollten daher strukturierte Dateien verwendet werden. Diese sind maschinenlesbar, da sie sowohl die Daten als auch eine Datenstruktur enthalten, was den IT-Systemen ermöglicht, die Datensätze entsprechend zuzuordnen und zu verarbeiten.
IT-Systeme werden von unterschiedlichen Softwareanbietern auf der ganzen Welt entwickelt. Genauso wie weltweit unterschiedliche Sprachen gesprochen werden, entstanden mit der Zeit unterschiedliche Programmiersprachen und Standards. Diese Programmiersprachen stehen gewissermaßen in Konkurrenz zueinander, abhängig vom Anwendungsfall. In einem IT-System finden daher typischerweise verschiedene Programmiersprachen Anwendung. Darüber hinaus werden IT-Systeme für den gleichen Zweck von den verschiedenen Anbietern unterschiedlich aufgebaut.
Diese Diversität und Einzigartigkeit der IT-Systeme macht es möglich, das IT-System zu wählen, das der Situation des Unternehmens am besten entspricht und die passende Sprache für den speziellen Anwendungsfall bietet.
Um mit anderen Marktteilnehmern zu kommunizierten ist es daher notwendig, die unterschiedlichen Sprachen bzw. Formate zu übersetzen, um Daten und Dokumente von einem zum anderen IT-System austauschen zu können.
Der Unterschied zwischen Formaten lässt sich gut an einem Beispiel zeigen:
In dem von Comarch genutzten XML-Format wird die Rechnungsnummer wie folgt geschrieben:
<Invoice-Number>894651651</InvoiceNumber>
Im Vergleich dazu könnte die gleiche Rechnungsnummer in einem anderen Format zum Beispiel so aussehen:
<cbc:ID>894651651</cbc:ID>
Die Informationen bleiben also gleich, aber die Sprache ist eine andere. Um die Übersetzung zu gewährleisten wird in der Translationmap Folgendes festgelegt: cbc:ID = Invoice-Number.
Formatstandards werden stetig weiterentwickelt. Dadurch entstehen unterschiedliche Versionen des gleichen Formatstandards. Es ist möglich, dass Geschäftspartner, die den gleichen Formatstandard nutzen, dennoch unterschiedliche Versionen verwenden, je nachdem, wann der Standard implementiert oder zuletzt aktualisiert wurde. Darüber hinaus kommt es auch vor, dass Unternehmen auf Basis eines Formatstandards individuelle Anpassungen vornehmen.
Zunächst kann über die Plattform von Comarch geprüft werden, welches Format der Geschäftspartner nutzt.
Im Zuge des sogenannten Onboardings werden die Geschäftspartner kontaktiert, um abzustimmen, welches Format die Geschäftspartner senden und empfangen möchten. Gern übernimmt Comarch diese Abstimmung komplett für Sie.
kontaktiert werden, um sicherzustellen, welches Format er senden oder empfangen möchte. Dieser Aufwand ist Teil des sogenannten Onboardings und der Comarch Dienstleistung.
Welches Format bei der Kommunikation zwischen Geschäftspartnern genutzt wird, hängt von dem Verhältnis der Geschäftspartner zueinander ab. Typischerweise stehen in einem Projekt mehrere Formate zur Auswahl für den Geschäftspartner. Darüber hinaus gibt es Formate, die in bestimmten Branchen weit verbreitet sind. Kunden werden selten darum gebeten, ein bestimmtes Format zu verwenden. Bei Lieferanten ist es abhängig von deren Stellenwert. Sollte der Geschäftspartner die Nutzung eines anderen Formats wünschen, ist zu entscheiden, wer die Kosten für die Umstellung bzw. Übersetzung der Formate tragen wird.
Ein Format definiert Semantik und Syntax von Daten, damit Maschinen eine Datei bzw. ein Dokument lesen können.
Syntax definiert die gültigen Zeichenfolgen in einer Sprache. Es wird sozusagen das Vokabular und die Grammatik festgelegt.
Semantik ordnet den Zeichen oder Zeichenfolgen eine Bedeutung zu. Es wird also definiert, was die Wörter tatsächlich aussagen.
Die EDI Schnittstelle ist für gewöhnlich unabhängig von der Wahl Ihrer Formate. Lassen Sie sich gern von uns beraten, um die für Sie passende Schnittstelle zu finden: Kontakt aufnehmen.
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