Welche ERP-Trends kommen 2025 auf uns zu?
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Enterprise Resource Planning (ERP) entwickelt sich stetig weiter, um wachsenden Anforderungen von Unternehmen gerecht zu werden. Im Jahr 2025 stehen erneut Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI), Cloud-ERP und Automatisierung im Fokus. Doch auch Datensicherheit, Nachhaltigkeit und Compliance prägen weiterhin die Zukunft der ERP-Systeme. Die erwähnten Trends sind keine Neuheiten im ERP-Umfeld, doch die rasante technologische Entwicklung und die Änderung von Gesetzmäßigkeiten lässt diese Themen insbesondere in den Fokus rücken.
Lassen Sie uns einen Blick auf die wichtigsten ERP-Trends des Jahres 2025 werfen und erklären worauf Unternehmen achten müssen.
1. Künstliche Intelligenz (KI) revolutioniert ERP
KI spielt eine immer größere Rolle in ERP-Systemen. Mithilfe von maschinellem Lernen und intelligenten Algorithmen können Prozesse automatisiert, Muster erkannt und datengetriebene Entscheidungen optimiert werden. Chatbots und digitale Assistenten sorgen zudem für eine effizientere Nutzung der Software und verbessern das Benutzererlebnis immens. Die Interaktion mit der komplexen Software erlebt durch den Einsatz von KI-Assistenten ein ganz neues Niveau: statt langen Klickstrecken können User im Dialog Fragen klären und Aufgaben delegieren.
2. Cloud-ERP etabliert sich zunehmend als Standard
Während On-Premise-Lösungen nach wie vor ihre Existenzberechtigung haben, setzen immer mehr Unternehmen auf Cloud ERP. Der Vorteil: Skalierbarkeit, Flexibilität und die Möglichkeit, Updates und neue Funktionen schnell zu integrieren. ERP in der Cloud ermöglicht es Unternehmen zudem, standortunabhängig zu arbeiten und die IT-Kosten langfristig zu senken. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass die Datensicherheit des Cloud Hostings höchsten Standards und Richtlinien entspricht, durch regelmäßige Updates gewährleistet wird sowie Compliance-Vorgaben erfüllt.
3. Datensicherheit rückt noch stärker in den Fokus
Mit der zunehmenden Digitalisierung wächst auch das Risiko von Cyberangriffen. ERP-Anbieter investieren verstärkt in Sicherheitsmaßnahmen wie Verschlüsselung, Multi-Faktor-Authentifizierung und Zero-Trust-Modelle. Unternehmen setzen zudem auf Compliance-Management, um regulatorische Anforderungen besser zu erfüllen. Auch bereits während der Softwareentwicklung kann die Sicherheit von Lösungen gewährleistet werden, indem das SSDLC-Modell (Secure Software Development Lifecycle) implementiert wird. Jede Phase der Softwareentwicklung – von der ersten Planung bis zur Produktion – wird kontrolliert, was zu einer höheren Effizienz und reduzierten Kosten führt.
4. Automatisierung nach wie vor Top Thema
Automatisierung bleibt auch 2025 ein Schlüsselfaktor für die Optimierung von Geschäftsprozessen. ERP-Systeme setzen verstärkt auf Robotic Process Automation (RPA), um Mitarbeitende bei wiederkehrenden Aufgaben wie Rechnungsstellung, Lagerverwaltung und Finanzbuchhaltung zu entlasten. Dadurch bleibt mehr Zeit für strategische Entscheidungsprozesse und wertschöpfende Arbeit.
5. ESG und Unterstützung bei Nachhaltigkeitszielen durch ERP
Environmental, Social and Governance (ESG) ist für Unternehmen nicht mehr nur ein Trend, sondern eine Notwendigkeit. Die ESG-Berichtspflicht wurde durch die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der EU eingeführt, die am 10. November 2022 vom EU-Parlament verabschiedet wurde. Für einige Unternehmen gilt diese Berichtspflicht bereits ab dem Geschäftsjahr 2024, mit Berichterstattung im Jahr 2025.
Von daher ist es für Unternehmen wichtig, durch ihr ERP-System Unterstützung bei ihren Nachhaltigkeitszielen zu finden: so können Kennwerte (z.B. CO₂-Emissionen) gemessen und Berichte für regulatorische Anforderungen erstellt werden. Integrierte ESG-Module erleichtern dabei die Dokumentation und Umsetzung nachhaltiger Praktiken und unterstützen Unternehmen so auf ihrem Weg hin zu einer nachhaltigeren Unternehmenspraxis.
6. Echtzeit-Datenanalysen für bessere Entscheidungen
„Daten sind das neue Gold des 21. Jahrhunderts“ – eine Aussage, die quasi zum Mantra einer Vielzahl von Unternehmen geworden ist. Besonders wertvoll sind Daten, wenn sie in Echtzeit verfügbar sind. Die Echtzeitdatenanalyse ermöglicht es Unternehmen, sofort auf Veränderungen zu reagieren, Engpässe frühzeitig zu erkennen und datenbasierte Entscheidungen schnell und präzise zu treffen.
ERP-Systeme integrieren fortschrittliche Analyse- und Reporting-Tools, die Unternehmen helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen. Durch IoT-Integration und Business Intelligence Lösungen können Unternehmen ihre Prozesse so noch genauer steuern.
7. Softwareergonomie und Benutzerfreundlichkeit sind essentiell
Ein benutzerfreundliches ERP-System ist entscheidend für die Produktivität und Compliance der User. Eine intuitive Bedienoberfläche, personalisierte Dashboards und ergonomische Workflows tragen dazu bei, die Akzeptanz der Software zu erhöhen und Fehlerquoten zu minimieren. Moderne ERP-Systeme setzen verstärkt auf UX-Design und Anpassungsmöglichkeiten, um so eine optimale Nutzererfahrung zu gewährleisten.
8. Mobile ERP für noch mehr Flexibilität
ERP on the go ist kein kurzfristiger Hype. Die Mobilität von ERP-System wird jedoch durch die zunehmende Dynamisierung der Arbeitswelt stetig wichtiger. Eingesetzte Systeme müssen auch mobil reibungslos und responsiv funktionieren können. Die Mobilität der Anwendungen geht Hand in Hand mit bereits erwähnten Trends: Echtzeitzugriff auf Daten und standortunabhängiger Zugriff ermöglichen schnelle, effiziente Geschäftsentscheidungen.
9. Interoperabilität und Mobilität erfordern ERP-Systeme als Prozessplattform und Data-Hub
Gleichzeitig zur steigenden Anforderung an Mobilität wächst die Bedeutung der Interoperabilität. Moderne ERP-Systeme fungieren zunehmend als Prozessplattformen und Data-Hubs, die eine hohe Konnektivität zu weiteren Services (KI, OCR, Scan, Geolokalisation, Sensorik, IIoT) erfordern. Eine offene Systemarchitektur ermöglicht eine einfachere Interoperabilität mit Fremd-Systemen und Services. Über Low-Code-Ansätze lassen sich unterschiedlichste Services gezielt in einer mobilen Anwendung integrieren. Durch eine agile Umsetzung wird die Akzeptanz gesteigert und ein früherer Nutzwert gestiftet. Als Trend ist abzusehen, dass ERP-Systeme sich so immer mehr zu einer Prozessplattform oder service oriented business application (SOBA) weiter entwickeln werden.
Fazit: ERP-Systeme werden zu zentralen Prozessplattformen der Zukunft
Schaut man nur wenige Jahre zurück, so hat sich die Welt des ERP inzwischen massiv gewandelt. Unternehmen profitieren von KI-gestützten Prozessen, flexiblen Cloud-Lösungen und verbesserten Sicherheitsstandards. Nachhaltigkeit und Automatisierung sind ebenso zentrale Themen wie Echtzeit-Datenanalysen und benutzerfreundliche Low-Code-Plattformen. Gleichzeitig gewinnen Interoperabilität und mobile Anwendungen an Bedeutung, da ERP-Systeme immer stärker als zentrale Prozessplattformen agieren, die verschiedene externe Services und Technologien nahtlos integrieren.
Wer sich frühzeitig mit diesen ERP-Trends auseinandersetzt, kann langfristig von Effizienzsteigerungen profitieren und sich im Wettbewerb einen Vorteil verschaffen.
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