Arbeitsplatz Data Center – Im Herzen der Digitalisierung
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Sie fragen sich, wie der Arbeitsalltag in einem Rechenzentrum aussieht und überlegen vielleicht sogar, in diesem Bereich zu arbeiten? Jedrzej ist unser Data Center Manager am Standort Dresden; außerdem unterstützt er die beiden Rechenzentren in Berlin und Lille (Frankreich). Wir haben ihn gefragt, was er dort macht, und welche spannenden Aufgaben auf neue Kollegen zukommen könnten.
1. Was machst du hier gerade?
Ich überprüfe neu installierte Server in unserem Rechenzentrum in Dresden. Eine der Herausforderungen für die Verantwortlichen im Rechenzentrum ist die langfristige Ressourcenplanung gemäß des zukünftigen Bedarfs. Das betrifft nicht nur Hardware-Ressourcen, wo man schnell auf wachsende und sich verändernde Auslastungsanforderungen reagieren muss und die verfügbare Fläche in den Serverschränken. Sondern auch den Energiebedarf und natürlich die damit verbundene Kostenentwicklung.
2. Welches spannende Innenleben steckt eigentlich hier in diesem Rechenzentrum?
Auf diesen Servern hier in Dresden wird z.B. das Comarch Loyalty Management System gehostet, das ist eine Lösung für Kundenbindung, welches auch von mehreren Fluggesellschaften erfolgreich eingesetzt wird. Wer also mit diesen Fluggesellschaften fliegt und an dem Bonusprogramm teilnimmt, dessen Bonuspunkte werden hier gespeichert und verarbeitet.
Neben diesem „virtuellen“ Innenleben gibt es natürlich auch noch die handfeste, physische Seite des Rechenzentrums. Wir haben hier ein Tier-3-Rechenzentrum, das heißt, es gibt redundante Stromversorgung. Dort oben auf dem Dach steht einen 1-Megawatt-Dieselgenerator, der bei einem Stromausfall für einen autonomen Betrieb des Rechenzentrums sorgt. Theoretisch könnten mit der Anlage ca. 2.200 Haushalte mit Strom versorgt werden! Bei so viel Stromverbrauch und Rechenleistung braucht man natürlich auch eine professionelle Kühlung für die Server. Wir haben hier eine Wasserkühlung in Form eines Pufferspeichers mit 24.000 Litern Volumen – das sind 160 Badewannen. Bei niedrigen Außentemperaturen wird Freie Kühlung mit Plattenwärmetauschern verwendet. Damit lässt sich die mechanische Kühlung deutlich reduzieren.
3. Zusammen mit deinen Kollegen bist du hier quasi der oberste Datenwächter – gab es schon mal eine schwierige Situation, bei der du schnell reagieren musstest?
In Dresden zwar noch nicht, aber wir hatten in einem anderen Comarch-Rechenzentrum einmal einen Fall, bei dem wir schnell reagieren mussten.
Ein Kunde hat sich bei uns gemeldet und informiert, dass seine Systeme mit einer bösartigen Software infiziert und wertvolle Dateien verschlüsselt worden waren. Der Kunde hat eine Lösegeld-Forderung für die Entschlüsselung erhalten und uns um die Hilfe gebeten. Wir hatten ja ein Backup seiner Daten in unserem Datacenter. Wir wussten aber zunächst nicht, ob alle der verschlüsselten Daten auf dem Backup vorhanden sind und konnten daher nicht einfach die infizierten Systeme löschen und dort das Backup aufs vorhandene Systeme zurücksetzen. Wir mussten schnell eine neue Umgebung für den Kunden einrichten und haben dort das Backup erfolgreich zurückgesetzt. Alle kritischen Daten wurden wiederhergestellt und der Kunde musste kein Lösegeld zahlen.
4. Wie bist du damals auf unser Unternehmen aufmerksam geworden und weshalb hast du dich dazu entschieden, ein Teil von Comarch zu werden?
Ich war auf der Suche nach einer neuen Herausforderung und habe die Stellenanzeige in Internet gefunden. Ich habe mich für Comarch entschieden, weil es ein innovatives und internationales IT-Unternehmen ist und hier konnte ich meine Kompetenzen erweitern und ausbauen.
5. Momentan besetzt du eine Stelle als Systemingenieur mit Schwerpunkt Linux. Worauf kommt es bei der Stelle an?
Der Systemingenieur kümmert sich um den reibungslosen Rechenzentrumsbetrieb. Er betreut Plattformen und Systeme, die auf dem Betriebssystem Linux basieren. Der Systemingenieur arbeitet in der Regel an verschiedenen Projekten mit und realisiert die Projekte in enger Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen. Gelegentlich ist sie bzw. er bei Kunden und an unseren anderen Rechenzentrums-Standorten im Einsatz.
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