Amazon Fulfillment: Mit Omnichannel Sales profitieren
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An Amazon kommt heute kein Händler mehr vorbei. Wer bestellt nicht regelmäßig bei dem weltgrößten Warenhaus im Netz? In immer neue Bereiche drängen die Kalifornier, sei es Handel mit Lebensmitteln oder Streaming. Was soll man tun, entweder ignorieren und fürchten oder einen Nutzen aus Amazons Status ziehen und sich einen Stück des Kuchens abbeißen? Wer Comarch ERP einsetzt, kann von Amazon profitieren: Mit der Funktion Omnichannel Sales wird der Vertriebskanal Amazon optimal eingebettet.
Für Händler bietet Amazon zwei verschiedene Services an. MFN steht für Merchant Fulfillment Network, hier stellt Amazon nur die Verkaufsplattform zur Verfügung, für die Logistik ist der Händler zuständig. Bei AFN, dem Amazon Fulfillment Network liefert ein Händler seine Ware direkt an Amazon, die Artikel werden auf der Amazon-Plattform angeboten und Amazon betreut die Kunden direkt (Lieferungen, Retouren-Management, etc.). Für einen Händler gibt es zwei Abrechnungssysteme zur Auswahl: Beim Rechnungsverfahren ist der Händler selbst für die Abrechnung mit dem Kunden zuständig. Beim Gutschriftverfahren wird Amazon beim Kauf eines Produktes zum Eigentümer und zur verantwortlichen Stelle für die Rechnungsstellung gegenüber dem Endkunden. Der Händler erhält von Amazon die Gutschrift für die verkauften Produkte. Alle diese Amazon-Services sind natürlich für Händler kostenpflichtig. Je mehr Verantwortung Amazon übernimmt, desto höher fallen die Gebühren aus.
Fulfillment by Amazon – lohnt es sich?
- Amazon ist der beliebteste und meistbesuchte Onlinehändler
- Es reicht aus, regelmäßig die Amazon-Lagerorte zu beliefern
- Das Tagesgeschäft wird eher auf Rechnungsstellung eingeschränkt
- „Logistik-Stress“ entfällt. Amazon liefert selber und vor allem schnell.
- Kundenbetreuung (z.B. Retouren-Management) wird auch durch Amazon übernommen
- Man bezahlt Amazon dafür, dass die eigene Produkte hier für den Warenkorb bereit liegen
Es empfiehlt sich, je nach Sortiment und Kapazitäten von Amazon zu profitieren, statt sich zu verweigern, auch wenn man seinen Profit dann teilen muss. Die Fulfillment-Prozesse sind komplex, deshalb sollten Händler sichergehen, dass ihre ERP-Lösung das Amazon-Modell vollumfänglich und korrekt unterstützt. Die Funktionalität fügt sich nahtlos in den Omnichannel-Ansatz und die Multi-Site-Funktionalität von Comarch ERP Enterprise.
Direkt am Artikel (Sicht: Vertrieb, Ansicht-Amazon) wurden zahlreiche Amazon-Parameter bereitgestellt, darunter auch Fulfillment-by-Amazon-Einstellungen. Produkttyp (=Produktklassifizierung) ist aus Sicht von Amazon ein Pflichtfeld. Abhängig vom Produkttyp werden bei Amazon unterschiedliche Prozesse gesteuert. Z.B. wenn ein Händler Mode-Artikel verkaufen möchte, muss er zusätzlich eine Genehmigung bei Amazon beantragen. Nur wenige Produkttypen sind sofort zugelassen.
Geschenkverpackung und Geschenktext aktivieren weitere Leistungen auf Amazon-Seite. Zusätzliche Gebühren werden in Form der Verrechnungsartikel abgebildet.
ASIN ist eine Identifikationsnummer des Artikels auf der Amazon-Seite. Mithilfe von ASIN kann man sich an ein bestehendes Angebot anhängen (ein Produkt = mehrere Lieferanten). Bei dieser Option haben die Händler allerdings weniger Einfluss auf die Darstellung des Produktes auf Amazon. Die Parameter aus der Rubrik „Eigenschaften“ werden verwendet, um statische Artikelmerkmale mitzugeben, die das Angebot genauer beschreiben. Verpackungshinweise werden bei der Anmeldung der Sendungspläne bzw. bei der Verarbeitung der Sendungen berücksichtigt.
Es wurde eine neue Zuordnungs-Sicht „FBA-Lagerorte“ eingeführt. Mit der Anwendung ist es möglich, die Amazon-Fulfillment-Center den Lagerorten in Comarch ERP zuzuordnen. So kann man jederzeit seinen bei Amazon eingelagerten Bestand nachzuvollziehen. Es besteht die Möglichkeit, die Zuordnungen aus Excel einzulesen.
Sendungspläne mit Amazon abstimmen
Der Prozess setzt voraus, dass die Ware, die an Amazon geschickt wird, zuerst angemeldet wird. Basierend auf dem Plan erhält der Händler die Lieferhinweise. Für einen Sendungsplan kann Amazon u.U. mehrere Sendungen erstellen. So etwa Artikel 1 und Artikel 2 an das Fulfillment-Center „Düsseldorf“, Artikel 3 an das Fulfillment-Center „Leipzig“.
Mit der Anwendung „Sendungspläne“ ist es möglich, den geplanten Versand zu erfassen und anschließend bei Amazon anzumelden. Die Positionen können manuell eingegeben, Excel-basierend eingelesen oder bei Amazon als Vorschlagswerte abgerufen werden.
Bei der Anmeldung werden bestimmte Verpackungsregeln streng kontrolliert. Entscheidet sich der Anwender für Umverpackung, z.B. der Händler schickt 50 T-Shirts, wobei diese in 10er-Packs verpackt werden, dann müssen auch alle Positionen des Sendungsplans die Umverpackungsmenge eingetragen haben. Bei erfolgreicher Anmeldung wird der Zeitstempel gesetzt.
Die Cockpit-Anwendung Fulfillment-by-Amazon-Sendungen in Comarch ERP gibt eine Übersicht über die Sendungen, die durch Amazon übermittelt worden sind. Die Sendungsnummer ist eindeutig und durch Amazon vergeben. Der Anwender kann auf Kopfebene überprüfen, welchen Status die Sendung hat (z.B. angemeldet, an Frachtführer gemeldet, etc.) Es werden Quell-Lagerorte sowie Ziellagerorte (Amazon-Fulfillment-Center) angezeigt.
Anhand der Sendungsdaten wird sofort ein Verteilauftrag erzeugt. Ist die Konfiguration nicht vollständig, dann wird nur die Sendung angelegt. Den Verteilauftrag kann man über Aktionsrolle nachträglich erstellen. Falls die Sendung direkt am Amazon-Konto angelegt wurde, dann kann man diese auch direkt von Amazon abrufen.
Die Anwendung zeigt die detaillierten Sendungsinformationen an (inkl. Sendungspositionen).
Amazon-Aufträge in Comarch ERP
Die Anwendung gibt eine Übersicht über alle Amazon-Aufträge und deren Status. Es wird dabei unterschieden, ob es sich um AFN oder MFN handelt. An dieser Stelle werden auch Amazon-Multichannel-Sales-Aufträge (Fremdaufträge) angezeigt.
Über die Aktionsrolle kann man notfalls einige Aktionen manuell anstoßen. Im Normalfall wird zum importierten FBA-Auftrag, nicht nur Vertriebsauftrag sondern auch der Lieferauftrag mit Lieferschein erzeugt, sodass der Anwender nur für die Rechnungsstellung zuständig ist.
Die über Amazon vergebene Tracking-Nummer wird an den automatisch erstellten Lieferauftrag übergeben, sodass im Falle der Amazon-MCS-Aufträge (nicht auf Amazon erfasst) die Versandinformationen an andere Vertriebskanäle übertragen werden können. Die Konsequenz dieser Funktionalität ist, dass zusammen mit der Amazon-APP auch die Shipping-APP installiert werden muss. Wie in jeder Cockpit-Anwendung können bei Bedarf noch weitere Spalten/Suchkriterien eingeblendet werden.
Vertriebskanäle und Internationalität
Die sogenannten Routing-Regeln ermöglichen bei den Ländern mit den Lieferschwellen, die Aufträge an richtige Organisationen in Comarch ERP zu übergeben. Das ermöglicht die Rechnungsschreibung mit dem korrekten länderspezifischen Steuersatz. Abhängig vom Land werden auch länderspezifische Partnervorlagen verwendet.
Fremdaufträge
Alle Aufträge, die nicht über Amazon-FBA eingehen (z.B. Online-Shop, Ebay, Amazon-MFN), aber FBA-Artikel beinhalten, werden zusätzlich in einem Cockpit angezeigt. Der Anwender kann manuell entscheiden, ob diese Aufträge über FBA versendet werden sollen. Wird der Auftrag an Amazon übergeben, dann ist dieser für weitere Verarbeitung in CEE gesperrt. Sobald die Sendungsinformationen importiert werden, werden die Auftragspositionen angepasst (z.B. Versand aus abweichenden FBA-Lagerorten) und der Auftrag für die weitere Verarbeitung wieder freigegeben
Wie umgehen mit Rücksendungen?
Im Falle einer Amazon-FBA-Rücksendung entsteht eine Kundenrücksendung in Comarch ERP Enterprise (Kundenrücksendungsart im Vertriebskanal festgelegt). Die weitere Verarbeitung der Kundenrücksendung in Comarch ERP wird an Amazon nicht mehr gemeldet. Aus Sicht von Amazon ist nur Gutschriftverfahren zugelassen (kein Umtausch, keine Nachlieferung abbildbar).
Mehr über konkrete Einsatzszenarien für den Einzelhandel lesen Sie hier:
https://www.comarch.de/branchen/software-einzelhandel/
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