6 Tipps für erfolgreiche Loyalty Programme in Europa |Best Practices

Europäische Konsumentinnen und Konsumenten haben eine riesige Auswahl an Loyalty Programmen – doch wie loyal sind sie wirklich, wenn der Markenwechsel so einfach ist? Da Europäerinnen und Europäer durchschnittlich weniger Loyalty-Programme nutzen als der globale Durchschnitt, müssen Unternehmen innovativ sein, echten Mehrwert bieten und sich zunehmend für Nachhaltigkeit engagieren – es reicht nicht mehr, einfach nur Punkte zu verteilen.

Inhalte des Artikels:

  • 6 praktische Tipps zur Stärkung von Treueprogrammen in Europa
  • Statistiken aus unserer globalen Loyalty Studie
  • Einblicke aus 5 verschiedenen europäischen Märkten

 

1. Loyalty Programme, die aus der Masse herausstechen

In gesättigten Märkten wie Europa ist die Teilnahme an Loyalty-Programmen vergleichsweise gering. Laut dem Report „Customer Loyalty Predictions 2025“ gehören europäische Konsumentinnen und Konsumenten im Durchschnitt neun Loyalty-Programmen an – weniger als der globale Durchschnitt von 10,72. In einem wettbewerbsintensiven und ausgereiften Markt ist es eine Herausforderung, sich von der Konkurrenz abzuheben.

Was funktioniert:

  • Exklusive Vorteile: Zugang zu VIP-Events oder exklusiven Angeboten.
  • Omnichannel-Erlebnisse: Nahtlose Integration über alle Touchpoints hinweg.
  • Nachhaltigkeit als Differenzierungsmerkmal: Green Loyalty durch umweltfreundliche Prämien, CO₂-neutrale Anreize und Kooperationen mit nachhaltigen Marken.

  

Best Practice:

Enoc „Yes to more everyday“

Das Treueprogramm „Yes” von ENOC unterstützt die Nachhaltigkeit, indem es Prämien für umweltfreundliche Einkäufe anbietet, wie zum Beispiel Autowaschanlagen, die weniger Wasser verbrauchen. Darüber hinaus fördert es die digitale Interaktion und verringert die Abhängigkeit von Papierbelegen und physischen Kundenkarten.

  

„Green Loyalty wird ein entscheidender Faktor bleiben, der die Kaufabsichten der Verbraucherinnen und Verbraucher beeinflusst und für die nachhaltige Entwicklung eines ökologischen Umfelds unerlässlich ist! Mit der zunehmenden Verbreitung von KI-basierten Systemen ist auch der CO2-Fußabdruck der künstlichen Intelligenz nicht mehr zu vernachlässigen.“ 

Onur Zengin, Digital Business Consultant – Strategy & Sustainability bei Comarch AG

  

2. Neutrale User zu loyalen Markenbotschafterinnen und -botschaftern machen

Die emotionale Kundenbindung in Europa ist eine Herausforderung: 47 % der Umfrageteilnehmenden, an der Globalen Loyalty Studie von Comarch und The Global Loyalty Organization, bezeichnen ihre Loyalität als „neutral“ – deutlich weniger als im globalen Vergleich. Um hier zu punkten, ist emotionales Engagement entscheidend.

Was funktioniert:

  • Emotionales Engagement durch Green Loyalty: Anreize bieten, die zu den Werten der User passen.
  • Storytelling: Nachhaltigkeitsbemühungen authentisch kommunizieren und emotionale Verbindungen aufbauen.
  • Spendenmöglichkeiten: Loyalitätspunkte in Umweltinitiativen umwandeln.

   

„Marken und Unternehmen, die Loyalty Programme betreiben, müssen weg von der Konsumorientierung hin zu einem achtsamen Umgang mit Daten und Ressourcen und einer regelmäßigen und relevanten 1-zu1-Interaktion.“

Nicole Smuga, Loyalty Marketing Consultant bei Comarch AG

  

3. Dynamische Preisgestaltung strategisch einsetzen

Nur 27 % der Europäerinnen und Europäer haben eine positive Einstellung zu dynamischer Preisgestaltung, aber 38 % halten sie für fair, wenn sie transparent kommuniziert wird.

Was funktioniert:

  • Transparenz: Offenlegung des Preismodells, um Vertrauen zu schaffen.
  • Exklusive Preisvorteile: Loyalty Programm-Mitgliederinnen und -Mitgliedern Preisgarantien oder Rabatte bieten, um den wahrgenommenen Wert zu steigern.

4. Personalisierung gezielt und unkompliziert einsetzen

Personalisierte Angebote zeigen in Europa eine geringere Wirkung auf das Kaufverhalten als global: 46 % der Konsumentenschaft reagiert positiv, während der globale Durchschnitt bei 56 % liegt. Übermäßige Individualisierung kann jedoch kontraproduktiv sein.

Was funktioniert:

  • Relevante Empfehlungen: Subtile und relevante Produktempfehlungen statt übertriebener Personalisierung.
  • Nachhaltigkeits-Empfehlungen: KI-gestützte Produktempfehlungen für umweltfreundliche Alternativen.
  • CO₂-Einsparungen visualisieren: Zeigen, wie nachhaltige Einkäufe zur CO₂-Reduktion beitragen.

  

Best Practice:

Unser Kunde Doppelgänger Roma setzt auf emotionale und langfristige Verbindungen, die über transaktionale Belohnungen hinausgehen.

 

5. Daten teilen – aber mit Mehrwert für Kunden

In Europa sind nur 24 % bereit, Daten ohne Gegenleistung zu teilen. Um Kundenvertrauen zu gewinnen, müssen Unternehmen klare und greifbare Vorteile bieten.

Was funktioniert:

  • Transparenz und Kontrolle: Klare Kommunikation der Datenrichtlinien und Möglichkeit zur Selbstbestimmung der Datenfreigabe.
  • Exklusive Vorteile: Frühzeitiger Zugang zu neuen Produkten oder personalisierte Prämien für opt-in User.

  

„Viele Unternehmen kommen auf uns zu, um ihre Zero- und First-Party-Daten-Strategie in ihren Apps und Loyalty-Programmen umzusetzen. Sie möchten ihre Kundinnen und Kunden besser verstehen und durch personalisierte Kundenerlebnisse tiefere, langfristige Bindungen aufbauen. Dabei profitieren beide Seiten: Unternehmen gewinnen wertvolle Insights, um ihre CRM-Maßnahmen zu optimieren, und ihre Kundschaft erlebt relevante, maßgeschneiderte Angebote, die ihre Loyalität stärken.“

Mariusz Kolasa, Loyalty Consulting Director DACH bei Comarch AG

  

6. Nachhaltigkeit in Kundenbindung praktisch umsetzen

59 % der europäischen Konsumentinnen und Konsumenten betrachten Nachhaltigkeit als wichtigen Faktor, etwas weniger als der globale Durchschnitt von 64 %. Preisbewusstsein spielt eine große Rolle, weshalb nachhaltige Produkte nicht teurer sein sollten.

Was funktioniert:

  • Nachhaltige Anreize: Extra-Punkte für umweltfreundliche Käufe oder Spendenmöglichkeiten für Umweltinitiativen.
  • Green Loyalty: Kooperationen mit nachhaltigen Marken und Prämien, die ökologisches Handeln fördern.

  

„[…]Unternehmen haben eine wichtige Rolle bei der grünen Transformation unserer Wirtschaft und sollten die damit verbundene Verantwortung ernst nehmen. Dazu gehört auch die eigene Nachhaltigkeitsstrategie transparent zu machen und offen zu kommunizieren. Die Wenigsten sind bereits am Ziel angekommen und das ist auch okay. Was Unternehmen aber unbedingt vermeiden sollten, ist, sich durch halbherziges und nicht ernst gemeintes Engagement Greenwashing-Vorwürfen auszusetzen. Ich bin mir sicher das Greenwashing zukünftig von Verbrauchern noch stärker abgestraft werden wird, als das heute schon der Fall ist und das zu Recht."

Sven Neweling, Leiter CRM Strategie und Kundenbindungsprogramme, DB Fernverkehr AG

Quelle: Globale Loyalty Studie von Comarch

  

Regionale Insights für Europa

•            UK: Fokus auf Bequemlichkeit und Alltagsnutzen – vor allem im Lebensmitteleinzelhandel.

•            Frankreich: Qualität vor Preis – besonders in Gastronomie und Premiumsegmenten.

•            DACH (Deutschland, Österreich, Schweiz): Nischenprogramme und technologische Innovationen kommen gut an.

•            Benelux: Stärkung der digitalen Loyalität und Anreize für Online-Einkäufe.

•            Skandinavien: Emotionale Bindung und Reise-Loyalität haben Priorität.

 

Fazit: Echte Verbindungen zählen

Transaktionale Loyalität verliert an Bedeutung – wertbasierte Loyalität gewinnt.

In einem wettbewerbsintensiven Markt wie Europa reicht es nicht mehr, einfach nur Punkte zu sammeln oder Rabatte zu bieten. Unternehmen müssen echte, langfristige Beziehungen aufbauen, die auf Personalisierung, Transparenz und echtem Mehrwert basieren.

Indem Unternehmen besser verstehen, was ihrer Kundschaft wirklich wichtig ist, können sie Engagement in langfristige Loyalität verwandeln – selbst in den gesättigten Märkten. Der Schlüssel liegt darin, echte Verbindungen zu schaffen, die aus Loyalität eine emotionale Bindung machen.

  

Globale Loyalty Studie – Jetzt herunterladen

 

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