5 Schritte zu einer effizienten Lagerlogistik
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Wie Sie Kommissionierung und Intralogistik im ERP steuern
Handel und Fertigung stehen unter Druck: Einerseits ist mehr Flexibilität gefordert. Andererseits gilt es, Kosten niedrig zu halten. Wer bei der Lagerlogistik ansetzt, kann viel gewinnen – auch wenn Herausforderungen über Firmen-, IT- oder Temperaturzonen-Grenzen gehen. Wie Sie mehr Effizienz bei Ihrer Kommissionierung erreichen und komplexe Herausforderungen meistern, zeigt Thomas Böing, Consultant bei Comarch, mit seinen Praxis-Tipps für schlanke und smarte Lagerlogistik.
Schritt 1: Steuern Sie Ihre Lagerlogistik zentral!
Bei Lagerflächen ist nicht nur die Größe entscheidend, sondern wie die vorhandene Fläche genutzt und verwaltet wird. Eine zentrale Verwaltung des Lagers im ERP-System ermöglicht ein hohes Maß an Ordnung und Auffindbarkeit – sie ist die wichtigste Weiche, um Wege zu verkürzen, Zeiten einzusparen und vorhandene Flächen besser auszulasten. Das Sprichwort „Wer sucht, der findet“ wird in einem durchorganisierten Lager durch „Wer weiß, der hat“ ersetzt. Der Vorteil eines Enterprise-Resouce-Planning-System ist die zentrale Steuerung des Lagers. So decken sich die Bestände der Logistik-Abteilung immer mit den Daten, auf die andere Abteilungen zugreifen. Dadurch wird absolute Transparenz quer durch alle Unternehmensbereiche ermöglicht, womit auch Bereiche wie Einkauf, Distribution, oder Produktion smarter und wendiger werden. Eine flexible Lagerlogistik ist das A und O für die effiziente Abwicklung einer Vielzahl von Prozessschritten: Vom Wareneingang über alle Stufen der Produktion und die Lagerung von Artikel bis hin zur anschließenden Kommissionierung und dem Warenausgang inklusive Transport. Bessere und schnellere Prozesse führen zu mehr Flexibilität und Zuverlässigkeit bei gleichzeitig reduzierten Kosten.
Schritt 2: Machen Sie es sich bei Intralogistik einfach – mit Multisite!
In der Praxis ist das Zusammenspiel der einzelnen Abteilungen jedoch oft noch komplizierter. Kommen zum Beispiel noch weitere Akteure ins Spiel wie Kunden, Lieferanten oder Partner, so gilt es ganz besonders, den Überblick zu behalten. Zu einer effizienten Lagerlogistik gehört daher auch zwingend das Management von unterschiedlichen Bestandseigentümer. Im ERP-System lässt sich diese Schwierigkeit ganz einfach durch den Multisite-Ansatz in den Griff bekommen. Nicht nur das Zusammenspiel mit externen Akteuren, sondern auch die Intralogistik zwischen verbundenen Unternehmen wird so einfach abgebildet. Dies ermöglicht auch eine automatische Intercompany-Verrechnung bei Leistungs- und Warenverkehr mit unterschiedlichen Bestandseigentümern. Diese Intralogistik-Prozesse lassen sich aber auch für die Warenverteilung an unterschiedlichen Standort z.B. in Filialen oder anderen Produktionsstandorten verwenden. Da der Bestandseigentümer sich nicht verändert, entfällt die Intercompany-Verrechnung.
Nachdem wir also in Schritt 1 und 2 die Abteilungen vernetzt und weitere Firmen angebunden haben, werfen wir jetzt einen Blick auf das Zusammenspiel der IT-Systeme.
Schritt 3: Vernetzen Sie Ihre Infrastruktur – vom Hochregallager bis zum Produktionsrechner!
Ein interessantes Praxisbeispiel für die Anbindung unterschiedlicher Systeme ist das Hochregallager der Josef Bernbacher & Sohn GmbH & Co. KG. Ziel dieses Unternehmens war es, Europas modernste Nudelfabrik aufzubauen. Die IT-Architektur sollte dabei die Anbindung zahlreicher fremder Systeme wie Produktionsrechner und Hochregalrechner umfassen, um keine Differenz mehr von Lagerbestandsführung in ERP zu Hochregallager zu zeigen.
„Die ERP-Software von Comarch unterstützt Bernbacher in bei fast allen Prozessen - beginnend bei der Planung von Produktionen bis zur Einlagerung am Hochregallager. In allen diesen wichtigen Produktionsschritten steht die Software von Comarch im Mittelpunkt und ist unser zentrales System, quasi unser Gehirn. Sämtliche Stammdaten werden in Comarch zentral gepflegt und an andere Systeme per Schnittstellen weitergegeben. Nur so kann ein reibungsloser rückverfolgbarer Ablauf gewährleistet werden“, fasst der IT-Leiter von Bernbacher zusammen. Einblicke in die Lagerlogistik rund um das Hochregallager erhalten Sie in unserem Video mit Bernbacher:
Schritt 4: Scheuen Sie sich nicht vor komplexen Herausforderungen wie Multi-Temperaturzonen-Lager und paralleler Kommissionierung!
Wie sich hochkomplexe Kommissionier-Prozesse und eine parallele Kommissionierung umsetzen lassen, zeigt der Edeka-Lieferservice Bringmeister. Als Tochterunternehmen von Edeka bietet Bringmeister das Sortiment eines Supermarkts. Eine Vielzahl von Edeka -Produkten, frisches Obst & Gemüse, Wurst, Fleisch, Käse, Tiefkühlprodukte, regionale Spezialitäten, Haushaltswaren sowie Drogerieartikel und Getränke landen mit nur einem Klick im Warenkorb. Bei einem umfangreichen Sortiment ist auch der Kommissionier-Vorgang entsprechend komplex: Zu den Projekt-Herausforderungen zählten u.a. die Integration einer neuer Tourenplanung, Kassen- und Fahrerabrechnung sowie eine parallele Kommissionierung, welche aufgrund des gemischten Sortiments (Fleisch, Trocken-, Frische- und Tiefkühlware) essenziell für den Online-Supermarkt ist. Zudem mussten für die Kommissionier-Prozesse eine Waagen-Anbindung implementiert sowie performante Scanner-Prozesse ermöglicht werden.
Nach der Einführung von Comarch ERP Enterprise hat der Projektverantwortliche in einem Interview Einblicke in die Lagerlogistik gewährt: „Zunächst gliedert sich das Lebensmittelsortiment in verschiedene Temperaturzonen. Das Gemüse wird zwischen zwei und sechs Grad gelagert. Wir haben viele Fleischartikel, die noch kühler gelagert werden sowie Tiefkühlprodukte für Minus 20 Grad. Andere Produkte wie Nudeln werden gar nicht gekühlt. Entsprechend wird durch das Comarch ERP System automatisch ein Auftrag aufgeteilt in vier verschiedene Lageraufträge entsprechend der Zonen. Und in den Zonen sind dann unterschiedliche Mitarbeiter mit verschiedenen Techniken damit betraut, diese Einzelteile des Auftrags zu kommissionieren. Also einmal Tiefkühlkost, ganz klassisch ein MDE-geführter Prozess mit Strichcodes. Diese lassen sich gut von einem Mitarbeiter scannen, der mit Scanner wegeoptimiert an unserem Tiefkühlregal entlanggeht und diese Artikel einsammelt. Etwas komplexer sind die Bereiche Obst und Gemüse, viele dieser Produkte sind Gewichtsartikel. Kunden bestellen zwar zwei Äpfel, sie wollen aber klassisch wie in einer Filiale diese Äpfel auch nach Gewicht bezahlen. Das heißt, ein Mitarbeiter sucht zwei Äpfel heraus, bekommt in Comarch ERP den Kommissionierauftrag für zwei Äpfel entsprechend angezeigt, das Ganze wird abgewogen und grammgenau zurückgemeldet an das System, so dass eben Obst, Gemüse, aber auch Fleisch klassisch als Gewichtsware kommissioniert werden.“ Diese Touren durch verschiedenen Temperaturzonen können Sie sich jetzt ansehen in unserer Video-Case-Study mit Bringmeister:
Schritt 5: Behalten Sie die Kontrolle mit IoT und Asset Tracking
Um die lückenlose Kontrolle im Lager und über das Lager hinaus zu behalten, wurden neue Ansätze entwickelt, welche sich in den vergangenen Jahren zunehmen in der Logistik-Praxis etabliert haben. So ermöglicht Asset Tracking die lückenlose Nachverfolgung von Betriebsmitteln mit Hilfe des Internet of Things. Dazu werden kleine Internet-Sender eingesetzt, die sich selbst bei kleinteiligeren Gegenständen anbringen lassen. Diese sogenannten Beacons ermöglichen nun die lückenlose Nachverfolgung der damit ausgerüsteten Materialien. Bei der Suche genügt der Blick auf das Smartphone, welches via App mit dem Internet of Things und den verfolgten Materialien vernetzt ist. Der Einsatzspielraum reicht von großflächigen Lagern bis hin zu einer Wertschöpfungsketten-übergreifenden Track&Trace-Lösung in Produktionsunternehmen quer durch Fertigungs- und Lagerzonen. So können ab dem Zeitpunkt der Bestellung alle Teile eines konfigurierten Produkts vom Zulieferer bis zum finalen Einbau nachverfolgt werden können.
Wie Sie diese Schritte mit Comarch ERP Enterprise gehen
Comarch ERP Enterprise ist ein modernes, browserbasierendes ERP-System, das mit Multisite auch komplexe Infrastrukturen abbilden kann. Durch Offenheit und Anbindungsfähigkeit ist diese ERP-Lösung in fast jede IT-Infrastruktur integrierbar, was wiederum eine schnelle Integration neuer Anwendungen wie IoT, KI oder Unified Commerce ermöglicht. Dabei kann Comarch ERP Enterprise auch als flexibler Prozess- und Datenhub für große Infrastrukturen fungieren und diverse Anwendungen zu einem großen Frontend vereinen. Aus der Basis im europäischen Raum hat sich das Einsatzgebiet in den letzten Jahren immer breiter ausgeweitet, so dass heute auf fast allen Kontinenten mit Comarch ERP Enterprise produziert und gehandelt wird. Da die Software intuitiv gestaltet ist, ist sie schnell erlernbar – und hier komme ich zu meinem Schlusswort – auch schnell erlebbar: Kontaktieren Sie mich und ich zeige ihnen gerne, wie Sie meine Tipps in die Tat umsetzen.
Comarch ERP Enterprise live erleben:
https://www.comarch.de/produkte/erp/cee/demo
Comarch ERP Enterprise auf einen Blick:
https://www.comarch.de/produkte/erp/cee
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